10 Fragen
10 August 2022Hallo, ich heiße
Sebastian Quick. Mein offizieller Titel ist Vizepräsident der Forschungs- und Entwicklungsabteilung (R&D) in Landskrona, Schweden. Ich bin für die Produktentwicklung der Foundation-Brake in Europa verantwortlich. Darunter versteht man Druckluft-Scheibenbremsen, Bremsnachsteller sowie Bremszylinder. Ich leite ein Team von etwa 30 Mitarbeitern.
Das Schönste an meiner Tätigkeit ist
Vielfalt. Ich arbeite direkt mit den Kunden, was mir persönlich sehr gefällt. Ich arbeite auch mit einem sehr kompetenten Team zusammen und helfe ihnen dabei, sich weiterzuentwickeln und ich sorge auch dafür, dass wir die an uns gesteckten Erwartungen erfüllen. Der dritte Aspekt betrifft die technologische Entwicklung - sowohl bei bestehenden als auch bei neuen Technologien. Viertens geht es darum, kommerzielle Möglichkeiten auszuloten und Wege zu finden, um Geschäfte zu machen, die für Haldex und seinen Kundenstamm vorteilhaft sind.
Wie lange arbeite ich schon bei Haldex und woran denke ich sehr gerne zurück
Ich habe 2001 bei Haldex angefangen, und zwar bei der damaligen Sparte Haldex Traction, die an ein anderes Unternehmen ausgegliedert wurde. Seit 2016 bin ich im Bereich Haldex-Bremsprodukte tätig. Es gibt vier Momente, die mir sehr in Erinnerung geblieben sind. Da ist erstens eine Testfahrt mit einem Unimog in Deutschland. Wir befanden uns am Anfang des Prozesses zur Entwicklung der Lkw-Bremse. Daimler wollte uns damals ein Gefühl dafür vermitteln, welche Anforderungen an das Fahrzeug gestellt werden und welchen Belastungen es ausgesetzt ist. Ich saß zum ersten Mal in einem Unimog und diese Kräfte waren eine echte Herausforderung. Das war alles sehr aufregend. Der zweite Moment war, als wir mit der Produktion dieser Bremse begannen. Es handelte sich dabei um die erste Produktion einer LKW-Bremsversion der ModulT-Plattform, die bis dahin nur für Auflieger vorgesehen war. Der dritte Moment betraf den Einbau eines EMB-Prototyps in einen Prototyp eines europäischen Lkw-Herstellers, was relativ problemlos anlief. Es handelte sich dabei um eine erste echte Kundeninstallation und Auslieferung des EMB-Systems im Herbst 2019 und stellte somit einen weiteren Meilenstein des Unternehmens dar. Der vierte Moment war ein Workshop in Indien – es war mein zweiter während meiner damaligen Funktion als Direktor für globale Projekte. Wir besuchten anlässlich eines Workshops den Standort von Haldex Indien in Pune, in der Nähe von Mumbai und bestiegen dann als teambildende Maßnahme eine mehrere hundert Meter hohe Festung außerhalb von Pune. Dies war ein äußerst anspruchsvoller Aufstieg, mit einer spektakulären Aussicht. Es war auch eine sehr praxisbezogene Erfahrung.
Die Person, bei der ich bei der Arbeit am meisten aufschaue ist
Ich schätze Kollegen sehr, die Loyalität und Engagement zeigen und ein „Nein“ nicht so einfach hinnehmen. Dazu gehören nicht nur die Mitarbeiter, die ich leite, sondern auch der Werksleiter in Landskrona, Philip Andersson, die leitende Produktmanagerin Charlotte Wall sowie mein Kollege im Einkauf, David Ekström, der beispielsweise in Schweden arbeitet.
Mein perfektes Mittagessen bei der Arbeit
Wenn ich mal länger als 10 Minuten Mittagspause machen kann, nehme ich gerne ein entspanntes Arbeits-/Freizeit-Mittagessen mit Kollegen zu mir, bei einem besonders leckeren Gericht aus der Kantine von Landskrona, z.B. Rindereintopf.
Frühaufsteher oder Nachteule?
Ich bin definitiv eine Nachteule. Wenn es sein muss, kann ich auch früh aufstehen, aber ich brauche dann erst einmal eine Tasse starken Kaffee, um in die Gänge zu kommen.
Wäre ich nicht bei Haldex, würde ich
mich in meiner Freizeit mit Technologie oder Unternehmensentwicklung beschäftigen und Autorennen fahren. Ich bin in einem ziemlich großen Rennverein und nehme auch an einer Amateurmeisterschaft teil. Es geht mir hier um den Spaß und nicht um das Prestige. Pro Saison gibt es fünf Rennen und dabei geht es sehr eng zu. Ich fahre mit einem umgebauten Mazda MX-5 Rennen auf Strecken in Südschweden. Seine Innenausstattung wurde entfernt und mit anderen Bremsen, Aufhängungen sowie einem Überrollkäfig ausgestattet. Das Gewicht beträgt 980 kg. Am 140 PS starken Motor wurde nichts verändert. Er ist zwar nicht so leistungsstark, hat aber dafür eine gute Kurvenlage.
Der Song oder Soundtrack, der zu mir passt
Ich bin ein großer Fan der britischen Gruppe Muse. Deren Song „Uprising“ kann auf vielerlei Weise interpretiert werden. Bei diesem Lied geht es meiner Meinung nach darum, die Wahrheit in Frage zu stellen und nicht aufzugeben, einen Ausweg zu finden und dafür zu sorgen, dass man als Sieger hervorgeht.
Mein bevorzugtes Arbeitsinstrument
Nun, da stehen drei Möglichkeiten zur Auswahl. Erstens, der Business Case: kein spezifischer, sondern ein Ansatz zur Bewertung der wirtschaftlichen Vernunft. Es ist äußerst nützlich, um gemeinsame Vorteile für Haldex und die Kunden zu schaffen. Zweitens - und dies sage ich nur ungern - Microsoft PowerPoint. Ich verwende es mittlerweile so häufig, dass es auf der Liste stehen muss. Es ist ein Tool zur Entwicklung und Vermittlung von Botschaften an alle möglichen unterschiedlichen Zielgruppen. Drittens, ein verstellbarer Schraubenschlüssel: Er passt nie in jeder Situation am besten, dennoch passt er in allen Situationen. Die Flexibilität des Werkzeugs gefällt mir dabei am meisten. Man kann dies auch mit einer vielseitig begabten Person vergleichen, die ein wenig über viele Dinge Bescheid weiß.
Was die anderen vielleicht nicht über mich wissen
Einen Teil meiner Kindheit habe ich in Afrika verbracht – insgesamt sechs Jahre. Meine Eltern waren nämlich in der Entwicklungshilfe tätig (sie waren keine Missionare). Von meinem 4. bis 7. Lebensjahr lebten wir in Mosambik und von meinem 10. bis 12. Lebensjahr auf den Kapverden. Dies hat mich in meinem Leben nachhaltig beeinflusst.