Solange zwischen den Anschlüssen 1 und 2-1 ein Druckunterschied besteht, strömt die Druckluft durch den Anschluss 1 an der Überlaufdichtung vorbei zu Anschluss 2-1 und von hier zum Druckluftbehälter des Anhängers. Gleichzeitig strömt die Druckluft durch eine Bohrung in der Ventilspindel und wird in die Kammer zwischen Steuerkolben und Ventilspindelkolben (Notbremsungskolben) geleitet.
Beim Bremse-Loslassen wird der Einlass geschlossen und der Auslass geöffnet. Luft an den Anslüssen 2 wird durch die Entlüftung freigesetzt. Luft aus dem Steueranschluss 4 kann über das Betätigungsventil (Anhängersteuerventil in der Zugmaschine) durch die gelbe Zuleitung entweichen. Wenn das Bremssystem der Zugmaschine betätigt wird, wird über die Bremsleitung (gelbe Leitung) Druck auf Anschluss 4 des Anhängerbremsventils angelegt. Der Steuerkolben bewegt sich zusammen mit der Ventilspindel nach unten. Der Auslass ist geschlossen und der Einlass geöffnet. Die Druckluft strömt von Anschluss 2-1 zu den Anschlüssen 2 und von hier in die Bremszylinder des Anhängers.
Der Druck in den Anschlüssen 2 wird auch von unten auf den Steuerkolben angelegt. Der Einlass schließt und der Auslass bleibt geschlossen, wenn sich die auf den Steuerkolben wirkenden Druckkräfte ausgeglichen haben. Eine Teilbremsstellung (Druckausgleich) ist erreicht. Jede Druckänderung an Anschluss 4 führt zu einer entsprechenden Druckänderung an Anschluss 2.
In der Vollbremsposition bewegt sich die Kolbenspindel so weit nach unten, dass der Auslass geschlossen bleibt und der Einlass vollständig geöffnet ist.
Luft kann aus Anschluss 1 in die Atmosphäre entweichen, indem der rote Kupplungskopf abgekuppelt wird oder die Versorgungsleitung abreißt.
Da auch Luft aus der Kammer zwischen Steuerkolben und Ventilspindelkolben entweichen kann, drückt die Feder die Ventilspindel nach unten, der Auslass wird geschlossen und der Einlass geöffnet. Der volle Druck von Anschluss 2-1 (Behälter) wird zu den Anschlüssen 2 geleitet (Notbremsfunktion).
Anhängerbremsventile mit einer Voreilungsvorrichtung können so eingestellt werden, dass im Teilbremsbereich der Druck an den Anschlüssen 2 gegenüber dem Druck am Anschluss 4 von pe = 0 ... 0,5 bar erhöht wird.
Abhängig von der eingestellten Federkraft an der Voreilungsvorrichtung wird die Druckluft in den Anschlüssen 2 über ein Bohrung unter die gesamte Oberfläche des Steuerkolbens geleitet, nachdem ein erhöhter Druck in den Anschlüssen 2 erreicht wurde und nachdem die Ventilplatte der Voreilungvoorichtung angehoben wurde. Erst jetzt kann die Endposition, d. h. geschlossener Einlass und Auslass, erreicht werden.
Wenn der Anhänger in einem abgekuppelten Zustand manövriert werden soll, muss das an den Flansch des Anhängerbremsventils montierte automatische Löseventil (falls vorhanden) betätigt werden.
Der Anschluss wird zwischen Anschluss 2-1 und dem Ventilspindelkolben durch Drücken des schwarzen Knopfes am Löseventil geöffnet. Druckluft strömt aus dem Vorratsbehälter unter den Ventilspindelkolben und drückt ihn gegen die Kraft der Feder nach oben. Infolgedessen wird der Einlass geschlossen, der Auslass geöffnet und Luft kann über die Entlüftung aus den Betriebsbremszylindern entweichen. Wenn der Druck im Behälter nicht mehr ausreicht, um den Ventilspindelkolben gegen die Kraft der Feder nach oben zu drücken, wird ein sogenannter "Sicherheitsdruck" erreicht.
Die Bremse kann jetzt mit dem Löseventil nicht mehr gelöst werden. Der Anhänger muss wieder durch Anschließen der roten Zuleitung mit Druckluft versorgt werden, erst dann kann die Anhängerbremse wieder über das Löseventil gelöst werden.
Das Löseventil kehrt automatisch in die Betriebsposition zurück, wenn die rote Versorgungsleitung angeschlossen wird. Nun kann die Anhängerbremse wiederbetätigt werden.
Das Anhängerbremsventil in Kombination mit einem automatischen Löseventil wird hauptsächlich für Anhänger verwendet, deren Bremssysteme mit automatischen lastabhängigen Bremskraftreglern (ALB) ausgestattet sind.
Das Anhängerbremsventil in Kombination mit einem manuellen Bremskraftregler entspricht nicht den EG-Anforderungen. Ein automatisches Löseventil ist nicht erforderlich, wenn dieser manuelle Bremskraftregler mit einer Lösestellung ausgestattet ist.
Das Anhängerbremsventil sollte so installiert werden, dass die Entlüftung nach unten zeigt und der Montageflansch mit zwei Schrauben am Fahrzeugrahmen befestigt ist.
Das automatische Löseventil, Artikelnummer 352 012 001, wird mit zwei Innensechskantschrauben M 8 x 20, Artikelnummer 051 010 909, am Flansch des Anhängerbremsventils montiert. Zum Abdichten des Flanschanschlusses müssen ein O-Ring, Artikelnummer 024 033 109, und ein Dichtring, Artikelnummer 025 002 109, verwendet werden. (Die Teilenummern der Kombinationen finden Sie unter Typen).
Bei kombinierten Versionen ist darauf zu achten, dass die Betätigungsvorrichtungen leicht zugänglich sind.
Das Anhängerbremsventil muss zusammen mit seinen Kombinationen im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen gewartet werden.
Stellen Sie sicher, dass die Funktion des Anhängerbremsventils den entsprechenden Funktionsdiagrammen entspricht.
Die Funktionalität des automatischen Löseventils muss, zusätzlich zur obigen Überprüfung, auf Undichtigkeiten überprüft werden.
- Bei stehendem Fahrzeug und betriebsbereitem Bremssystem, die Versorgungsleitung (Roter Kupplungskopf) zum Anhänger abkuppeln. Die Kolbenstangen der Betriebsbremszylinder am Anhänger müssen sich schnell ausfahren (Notbremsung).
- Wenn der (schwarze) Druckknopf des automatischen Löseventils gegen den Anschlag gedrückt wird, muss die Bremse gelöst werden,
- Wenn sich der Druckknopf in der Position zum Manövrieren befindet und der Anhänger wieder mit Druckluft von der Zugmaschine versorgt wird, muss der Druckknopf wieder automatisch in seine Augangsposition zurückkehren.
Um die Voreilungsvorrichtung zu überprüfen, legen Sie an Anschluss 4 pe 4 = 3,5 bar an und messen Sie den eingesteuerten Druck pe 2 an Anschluss 2.
Um die Voreilung einzustellen, lassen Sie Luft an Anschluss 4 in die Atmosphäre entweichen. Lösen Sie mit einem 10-mm-Gabelschlüssel die Kontermutter an der Einstellschraube der Voreilungsvorrichtung und drehen Sie die Einstellschraube mit einem 8-mm-Gabelschlüssel.
- Drehen im Uhrzeigersinn = Erhöhen der Voreilungseinstellung
- Gegen den Uhrzeigersinn drehen = Verringern der Voreilungseinstellung
Beachten Sie beim Einstellen der Voreilung die Angaben des Fahrzeug- oder Bremsenherstellers.
Medium |
Luft |
Brtriebsdruck |
10 bar |
Betriebstemperatur |
-40°C +80°C |
Anschluss 1 |
Vorrat (Roter Kupplungskopf) |
Anschluss 2 |
Abfluss (Betriebsbremse) |
Anschluss 4 |
Steueranschluss (Gelber Kupplungskopf) |
Anschluss 2-1 |
Ausgang/Eingang (Behälter) |